Du weißt, was ein guter Ratgeber ist, du hast deine Zielgruppe und deinen USP definiert und Struktur in deinen Text gebracht.
Wie schreibst du jetzt so, dass deine Zielgruppe dein Buch auch gerne und mit Gewinn liest?
Darum geht es im vierten und letzten Teil meines Ratgeber-Ratgebers.
Schreibe konkret
Deine Leser*innen sind auf der Suche nach Hilfe und erwarten konkrete Ratschläge.
Du kannst dich mit ein paar Tipps selbst kontrollieren, ob du auf den Punkt kommst oder ums Problem herumredest.
1. Vermeide Weichmacher
Unsere Sprache macht es uns manchmal recht leicht, um den heißen Brei herumzureden und uns aus der Affäre zu ziehen. Im Ratgeber nicht die beste Wahl.
Achte deshalb darauf, folgende Formen und Wörter nicht zu häufig zu verwenden:
Konjunktiv, Hilfsverben, Passiv, Füllwörter, Floskeln, "man", ...
2. Nutze den Imperativ
Du hast Sorge, der Imperativ wirke etwas harsch? Musst du nicht.
Wer Ratschläge gibt, darf und muss den Imperativ nutzen.
Verzichte auf Umschreibungen wie "du solltest eventuell, wenn es auf dich zutrifft, ganz vielleicht ... "
3. Einzelfälle sind Einzelfälle
Du kannst nicht alle Leser*innen über einen Kamm scheren und davon ausgehen, dass alle die gleichen Voraussetzungen haben. Aber: Vermeide es, jede Eventualität auch sprachlich abbilden zu wollen!
Wenn du generell offen und divers denkst, musst du nicht jeden Einzelfall ausformulieren.
Schreibe verständlich
Du kannst noch so viel Hilfreiches zu sagen haben - wenn es bei deinen Leser*innen nicht ankommt, hast du ein Problem.
Schreibe deshalb verständlich!
Die Kunst besteht darin, deine Ideen und Gedanken, deine Tipps und Ratschläge in die richtigen Worte zu packen, sodass jede*r versteht, was gemeint ist.
1. Halte dich an die Schreibregeln
Gut zu schreiben kann man lernen. Wie das geht, sprengt den Rahmen dieses Posts um das Vielfache. Aber viele gute Autor*innen haben ihre Tipps schon festgehalten.
Lies die klassischen Schreibratgeber! Wenn du dich daran orientierst, vermeidest du die größten Fehler.
2. Kläre deine Begriffe
Du schreibst kein Fachbuch, sondern einen Ratgeber. Dennoch werden an der ein oder anderen Stelle Begriffe auftauchen, die nicht alle Leser*innen kennen.
Erkläre sie beim ersten Auftreten!
Sonst verlieren deine Leser*innen den Faden und wissen nicht, worüber du genau sprichst. Geh dabei nicht von deinem Fachwissen aus, sondern von den Leser*innen.
3. Trenne Fakten von Meinungen
Ein Ratgeber braucht weder hunderte Fußnoten noch Zitate auf jeder Seite. Aber dennoch müssen deine Leser*innen darauf vertrauen können, dass die Fakten stimmen. wenn du eine Meinung äußerst, die nicht auf Fakten beruht, dann mach das klar!
Schreibe motivierend
Deine Leser*innen müssen aufgrund deiner Worte zur Tat schreiten. Etwas umsetzen, ihr Leben in einem gewissen Punkt ändern.
Schreibe deshalb motivierend!
Nutze zum einen den Imperativ, darüber haben wir bereits gesprochen.
Denke außerdem über die korrekte Ansprache deiner Leser*innen nach sowie über die Verwendung von Pronomen.
Kläre zuerst die Frage aller Fragen:
Duzen oder siezen?
Das hängt stark von deiner Zielgruppe ab.
Ich bevorzuge immer das "du", weil es näher und motivierender ist. Aber es gibt Zielgruppen, die das als unangenehm empfinden.
Die folgenden Tipps sind nicht absolut zu verstehen. Aber in meiner Arbeit mit Ratgeberautor*innen hat sich diese Aufteilung als hilfreich erwiesen, wenn es Probleme mit einer korrekten und einheitlichen Ansprache gab.
1. du/Sie
Nutze im Ratgeber immer die direkte Ansprache mit "du" oder "Sie", wenn du mit deinen Leser*innen sprichst. Vermeide "man"! Adressiere deine Leserschaft klar und deutlich. In literarischen Werken ist das die Ausnahme. Beim Ratgeber die Regel. Nur wenn deine Leser*innen sich angesprochen fühlen, sind sie motiviert.
2. wir
Manchmal ist es hilfreich, "wir" zu nutzen.
Ich empfehle das in 3 Fällen:
- Um den Leser*innen das Gefühl zu geben, mit ihren Problemen, Gedanken und Gefühlen nicht allein zu sein: "Wir sitzen alle im selben Boot."
- Bei unangenehmen Themen, die man lieber nicht auf sich allein bezieht: "Wir alle werden unseren Kindern gegenüber manchmal laut."
- Wenn es wirklich um eine große Gruppe geht: "Wir Männer neigen dazu, ..."
3. ich
nutzt du dann, wenn es um deine Eigenen Erfahrungen, Erlebnisse oder Meinungen geht.
Als Expert*in darfst du natürlich sichtbar werden, das ist sogar erwünscht. Deine Erfahrungen können andere motivieren. Nur achte immer darauf, dass deine Leser*innen im Fokus stehen und nicht du selbst.